Ergebnis erste Runde ÖSB Vereinsliga 2020/21
Altach Mehr Spannung und Dramatik war nicht möglich: Erst im achten Schuss im K.-o.-Stechen wurde das Finale der zum insgesamt neunten Mal und erstmals in Vorarlberg im Veranstaltungszentrum KOM in Altach ausgetragenen Luftgewehr-Bundesliga des Österreichischen Schützenbundes (ÖSB) entschieden. In einem Herzschlagfinale auf höchstem Niveau musste die gastgebende USG Altach in der Besetzung Marlene Pribitzer, Sheileen Waibel, Thomas Muxel und Patrick Diem in der Entscheidung der SSG Innervillgraten den Vortritt lassen.
Nach dem erstmaligen Titelgewinn in der letzten Saison markierte Titelverteidiger USG Altach in der Vorrunde der Region West mit 1583 Ringen das Topresultat aller 14 Mannschaften aus sieben Bundesländern. In der K.-o.-Runde setzten die Rheindörfler ihren Erfolgsrun fort, erzielten im Achtelfinale mit 1587 Ringen eine Bundesliga-Bestmarke und qualifizierten sich mühelos für das Finalwochenende.
Nach einem klaren 20:12-Erfolg (1572:1556 Ringe) im Halbfinale in der Neuauflage des letztjährigen Titelduells gegen Bad Goisern (OÖ) schien alles perfekt für die erfolgreiche Titelverteidigung. Doch die junge Equipe der SSG Innervillgraten (Bezirk Lienz) zeigte sich unbeeindruckt von der imponierenden Kulisse der bis auf den letzten Platz gefüllten Halle. Auf Position eins musste sich Marlene Pribitzer gegen Pia Harrasser mit 2:6 (396:398) geschlagen geben, und im Duell der Zweierschützen unterlag Sheileen Waibel gegen Tobias Mair 2:6 (394:396). Jeweils mit 6:2 sorgten Thomas Mathis (393:387 gegen Carmen Mair) und Patrick Diem (387:385 gegen Peter-Paul Walder) dafür, dass der Titelshowdown im K.-o.-Modus ausgetragen wurde. Pribitzer entscheid mit 10,5:9,3 das Duell gegen Harrasser für sich, Waibel und Tobias Mair erreichten je 10,7 Ringe. Da aber sowohl Mathis (10,0:10,4) als auch Diem (9,8:10,2) in ihren Entscheidungschüssen das schlechtere Ende auf ihrer Scheibe hatten, ging die nationale Krone an die 925-Einwohner-Gemeinde in Osttirol.
Nationaltrainer Wolfram Waibel zeigte sich trotz der Niederlage seiner engeren Landsleute beeindruckt von den Leistungen und der Atmosphäre: „Das Team der USG Altach mit Peter Niederklopfer und Hannes Gopp an der Spitze hat für eine perfekte Organisation gesorgt. Natürlich wäre die Titelverteidigung die Krönung der mustergültigen Veranstaltung gewesen. Die Altacher haben ja nicht verloren, weil sie schlecht waren. So ein Zehntel-Krimi bestätigt auch, dass das Niveau bei den Gewehrschützen in Österreich enorm hoch ist. Es war ein Herzschlagfinale, in dem kleinste Nuancen den Unterschied machten. Letzte Saison hatte Altach im Stechen das bessere Ende auf seiner Seite, und diesmal eben nicht. Doch gerade dies macht den Schießsport so spannend, und die Zuschauer sind nicht zuletzt durch die optische Aufbereitung und die Videoleinwand voll auf ihre Kosten gekommen. Das Finalevent war beste Werbung für den Schützensport in Vorarlberg und Österreich.“
Als Vorarlberger Landestrainer hat sich Waibel natürlich auch über die stolze Ausbeute der Jugend-2-Schützen des Vorarlberger Schützenbundes (VSB) gefreut. Als Außenseiter ins Rennen gegangen, konnte sich das Quintett Kiano Waibel, Florian Gugele, Elias Mathis, Dominik Rauer und Maximilian Berthold als zweitbestes Team unter 13 Mannschaften aus sieben Bundesländern für das Finale qualifizieren. Nach einem 17:15-Erfolg in der Vorschlussrunde musste sich die VSB-Equipe im Duell um Gold gegen Tirol mit 6:26 geschlagen geben. „Diese Silberne hat eine enorm große Bedeutung für den Landesverband und zeigt, dass wir in Vorarlberg auf dem richtigen Weg sind.“
„Das Finale war sportlich und organisatorisch beste Werbung für den Schützensport.“